47 S. mit 19 mont. Abbildungen. Gr.-8°. Illustr. Kart. Umschlag mit leichten Gebrsp., gering stockfleckig. Umschlagbild etwas zerknittert. 3 Bl. etwas beschädigt, 1 Abb. etwas eingerissen, innen sonst schön u. sauber. Gutes Exemplar. Erstausgabe.
Der deutsche Ufa-Stummfilm "Wege zu Kraft und Schönheit" aus dem Jahr 1925 erwuchs aus verschiedenen Reformbewegungen, die seit etwa 1900 ein neues Körpergefühl und eine neue, gesunde Lebenshaltung propagierten (Lebensreformbewegung, Freikörperkultur, Naturismus, Ausdruckstanz, Gymnastik, Nacktkultur und Körperertüchtigung im Freien auch für Frauen, u.v.a.) und gilt in der Ästhetik seiner Inszenierung und Verherrlichung des Körpers als Vorläufer des nationalsozialistischen Körperkultes. In sechs Episoden wird in stilisierten Spiel- und Dokumentarszenen die Entwicklung der Körperertüchtigung von der Antike bis zur Gegenwart gezeigt. Im Film wurden auch zahlreiche Prominente beim Sport, bei der Gymnastik und beim Tanz u.a. gezeigt: Politiker wie Lord Balfour, Lloyd George und Mussolini, Sportler wie Johnny Weissmüller und der afroamerikanische Boxer Rocky Knight, Tänzer und Tänzerinnen wie Rudolf Bode, Niddy Impekoven, Tamara Karsewina, der Schriftsteller und Nobelpreisträger Gerhart Hauptmann und seine Frau Margarete Marschalk am Strand, die norwegische Königsfamilie auf Skiern und viele andere. Regie führte Wilhelm Prager, das Drehbuch stammte von dem Arzt Nicholas Kaufmann, der für die Kulturabteilung der Ufa medizinische und naturwissenschaftliche Aufklärungsfilme drehte, die als Vorfilm vor den Spielfilmen gezeigt wurden. Für Leni Riefenstahl, die hier ihr Leinwanddebut in einer Tanzszene als Tänzerin der Wigman-Schule gab, war der Film Vorbild für ihren Olympia-Film 1936.
Das Programmheft erschien zur Uraufführung 1925.
Inhalt:
Felix Holländer, Wege zu Kraft und Schönheit.
Max Osborn, Der nackte Mensch im Film.
August Köster, Das Bad einer vornehmen Römerin u. Der Königssprung.
Mitarbeiterstab, Besetzungsliste.
Mit Abbildungen aus dem Film, teils Nacktaufnahmen.
Umschlagzeichnung, die auch für eines der Filmplakate verwendet wurde, von Wilhelm Tank.
Sehr selten.