Die beiden separat erschienenen Werke in je 1 Text- u. 1 Tafelband gebunden, zus. 2 Bände. Die "Principien der Malerkunst" in 2. Auflage. Textband 95 u. 55 Seiten, Tafelband mit 25 u. 8 (zus. 33) teils gestochenen u. Holzschnitt-Tafeln, teils handkoloriert. 4°. Privat-Halbleder der Zeit. Stärkere Gebrsp. Rücken u. Kanten beschabt. Innengelenke des Tafelbandes gebrochen. Teils stärker gebräunt u. fleckig. Ordentliches Exemplar.
Die kunstdidaktischen Schriften des englischen Malers und Kupferstechers John Burnet (1784-1868) waren wegen seiner hervorragenden praktischen Ausbildung und seines breiten Kunstwissens von großem Nutzen für junge Künstler. Er bezieht sich in seinen Anweisungen und Beispielen sowohl auf Werke alter Meister wie van Dyck, Ostade, Rembrandt, Rubens, Tizian, Correggio, Raphael, Nolpe, van der Laer u.v.a., als auch auf Zeitgenossen wie West, Wilkie und eigene Werke.
Das erste Werk "Principien der Malerkunst" gliedert sich wie folgt:
1. Practische Winke über Composition in der Malerei, mit 9 Tafeln.
2. Practische Winke über Licht und Schatten in der Malerei, mit 8 Tafeln.
3. Practische Winke über die Farben in der Malerei, mit 8 handkolorierten Tafeln.
Das zweite, dahinter gebundene Werk "Abhandlung über die Bildung des Auges mit Rücksicht auf die Malerkunst" enthält Erläuterungen zu Augenmaß, Form, Perspektive, Verkleinerung, Winkel, Kreise, Luftperspective, Erfindung ("die wichtige Seele der Malerei"), Komposition, Arrangement, Harmonie, Clair-obscur, Harmonie der Farbe, Studium nach der Natur, mit 53 Holzschnittabbildungen im Text und 8 Tafeln.
Wohl die einzigen ins Deutsche übersetzten Werke des Autors. Die "Principien" aus dem Englischen übersetzte Adolph Görling, das Vorwort zur neuen Auflage verfasst der Maler und Kunstschriftsteller Friedrich Pecht. Thieme/Becker V, 268.
