Martin Kämpchen lebt seit 25 Jahren im nördlich von Kalkutta gelegenen Santiniketan, der Heimat und Wirkungsstätte Rabindranath Tagores. Unter den Menschen aus den Armenvierteln und aus den umliegenden Dörfern hat er Freunde gefunden, er erlebt ihre Nöte und ihr Streben nach Glück. Nun erzählt er ihre Geschichten: Vom ehrgeizigen Sona, der ein Dorf zum Blühen bringen will, oder vom Künstler Sanyasi, der kein Mädchen zum Heiraten findet; vom Fahrradflicker Bishu und seinem Sohn Satya Narayan, der sich in eine Brahmanentochter verliebt, oder vom Sänger Rathin, der zwischen Familie und Karriere schwankt. So entsteht ein Kosmos lebendiger Gestalten, die der Autor in miteinander verwobenen Erzählungen aus ihrem Wesen zu verstehen sucht.
Martin Kämpchen, geb. 1948 in Boppard, studierte in Wien und Paris Germanistik, Theaterwissenschaft, Philosophie und Französisch. Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit über moderne Kriegsliteratur. Anschließend unterrichtete er in Kalkutta Deutsch und studierte Vergleichende Religionswissenschaft. Nach seiner zweiten Promotion (mit einer Dissertation über einen Vergleich von Ramakrishna und Franziskus) blieb er in Indien als Schriftsteller, Übersetzer und Journalist.