Nicht erst seit Öl und Islamismus ihr Bild und ihre Wahrnehmung bestimmen, beschäftigen sich Deutsche mit den Arabern. Schon im 16. Jahrhundert begann ein Araberbild zu entstehen, das mangels engerer Beziehungen allerdings noch diffus war. Die Araber blieben zunächst »bekannte Unbekannte«. Mit wachsendem geographischem und kulturellem Wissen jedoch erfuhren sie eine genauere, im Wandel der Zeiten wechselnde Beurteilung, schwankend zwischen den Polen von Diffamierung, Kriminalisierung und Glorifizierung.
Annette Katzer beschreibt in ihrer detailreichen Studie Entstehen und Entwicklung des deutschen Araberbildes bis zum 19. Jahrhundert. Sie bezieht Faktoren wie Religion, geistesgeschichtliche Strömungen und politische Interessen ebenso ein wie die Bedingungen von Kulturkontakten und individuellen Wahrnehmungen. Die farbige Darstellung macht Mechanismen der Stereotypenbildung deutlich, die uns gerade heute bedenkenswert erscheinen sollten.